Gemeinsam gegen Nestlé

Hallo, hast du schon gehört?

Nestlé verkauft illegal gefiltertes Mineralwasser. Eine Gesundheitsgefahr für uns Verbraucher:innen ist nicht ausgeschlossen. Nestlé muss das Wasser sofort zurückrufen – unterschreibst du die foodwatch Petition?

klick auf den Link um zur “foodwatch” Petition zu gelangen.

Gemeinsam können wir etwas gegen diesen mächtigen Konzern unternehmen

www.nestle-betrug-beenden.foodwatch.de

Quelle: email von foodwatch, 07.2024

KOPIE DER E-MAIL: vom 18.05.2024

Sehr geehrter Herr Ahlborn, 

Nestlé steht im Verdacht, gefälschtes “natürliches Mineralwasser” in den Verkehr gebracht zu haben, möglicherweise sogar nach Deutschland. Da es aus verunreinigten Quellen stammt, kann auch eine Gefährdung unserer Gesundheit nicht ausgeschlossen werden. 

Ich fordere Sie auf: Rufen Sie die betroffenen Chargen zurück und nehmen Sie das gefälschte Mineralwasser vom Markt! Legen Sie alle Fakten auf den Tisch. Wieviel falsch deklariertes Wasser haben Sie in Deutschland wo verkauft?  

Betrug in Plastikflaschen:

Über Jahre trickst Nestlé mit verunreinigtem Quellwasser. Und die zuständigen Behörden bleiben untätig. Stoppen Sie Nestlé! Gemeinsam fordern wir: Das fragwürdige “Mineralwasser” muss vom Markt! 

Wie konnte es eigentlich so weit kommen, dass Konzerne Wasser in Plastikflaschen füllen, durch halb Europa fahren und dann im Supermarkt oder Restaurant für viel Geld verkaufen? Für die Umwelt ist das fatal – und verliert jeden Sinn, wenn noch nicht mal drin ist, was draufsteht. 

Sie lesen richtig: Nestlé und andere Firmen haben in Frankreich mit Mineralwasser betrogen: Wasser aus verdreckten Quellen gefiltert – und dennoch jahrelang als “natürliches Mineralwasser” verkauft.[1] Vermutlich auch in Deutschland. Rechtlich eindeutig: Das ist Betrug. Und möglicherweise auch eine Gefahr für unsere Gesundheit! 

Wir fordern: Der Sachverhalt muss komplett aufgeklärt, Gesundheitsgefahren ausgeschlossen werden. Das Wasser muss vom Markt! Schließen Sie sich uns an – und weisen Sie Nestlé in die Schranken! 

In Frankreich ordneten Behörden jetzt an: Tausende Paletten von Nestlé-Wasser müssen vernichtet werden.[2] Weil zum Beispiel Bakterien oder Pestizidrückstände im Produkt nicht ausgeschlossen werden können. Die Aktion kommt viel zu spät: Denn die französischen Behörden wussten offenbar seit Jahren von dem Betrug, haben Nestlé und Co. aber gewähren lassen.[1]  

Auch in Deutschland bleiben die Behörden bislang untätig. Auf Anfrage teilen uns die Kontrolleure entweder mit, dass sie nicht zuständig wären.[3] Oder dass “besondere Maßnahmen nicht erforderlich” seien.[4] Dabei ist das Betrugs-Wasser sehr wahrscheinlich auch in deutschen Supermarktregalen oder Restaurants gelandet. 

Und natürlich mauert auch Nestlé, ließ unsere Fragen unbeantwortet.[5] Dabei wäre wichtig zu wissen: Wie viel von dem Betrugs-Wasser ist in Deutschland gelandet? Welche Gefahren für Umwelt und Gesundheit bestanden für uns Verbraucher:innen? Und: Wenn Nestlé mittlerweile – wie behauptet – die illegale Filterung beendet hat, wie kann das Unternehmen jetzt sicherstellen, dass das Wasser sauber bleibt? Solange das ungeklärt ist, muss das Wasser vom Markt. 

Ob Pferdefleisch im Essen, verdreckte Küchen – oder eben jetzt Betrug mit verdreckten Quellen: Es ist das übliche Muster eines Lebensmittel-Skandals. Die Behörden untätig, das Unternehmen verschwiegen, wir Verbraucher:innen ahnungslos. Doch wir lassen nicht locker – und zählen auf ihre Hilfe.  

Wir fordern: Nestlé muss das Wasser vom Markt nehmen sowie den gesamten Vorgang lückenlos aufklären – damit der Betrug ein Ende hat. 

Quellen:
1. “Nestlé et d’autres industriels ont purifié illégalement de l’eau contaminée pour continuer de la vendre“, Radio France,  30.1.2024
2. “Nestlé destroys two million bottles of Perrier over bacterial contamination”, Le Monde, 25.4.2024
3. Antwort auf eine foodwatch-Anfrage an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, 18.4.2024.
4. Antwort auf eine foodwatch-Anfrage an das Ordnungsamt Frankfurt, 3.5.2024
5. Antwort auf eine foodwatch-Anfrage an Nestlé Deutschland, 3.5.2024 

Quelle: emails von foodwatch, 05.2024

Bisher gingen wir “nur” davon aus, dass Nestlé mit Mineralwasser betrügt.

Jetzt kommt raus: Der Skandal ist viel größer. Das Wasser für die Edelmarke Perrier und andere Nestlé-Produkte kommt sogar aus verdreckten Quellen. Was wir gemeinsam dagegen tun können, lesen Sie hier. 

Greife ich im Supermarkt oder Bahnhofskiosk zu einer Flasche Mineralwasser, dann kann das teuer werden: Zwischen ein und zwei Euro bezahle ich dort pro Liter. Zum Vergleich: Für den gleichen Preis bekomme ich in Berlin etwa tausend Liter Leitungswasser. 

Immerhin: Das Wasser mit dem erheblichen Preisaufschlag soll dafür aus einer natürlichen Mineralwasserquelle stammen. Dafür wird es aufwendig aus großer Tiefe hochgepumpt, ist eben reines und sauberes Quellwasser. Oder? In vielen Fällen nicht, wie französische Medien aufgedeckt haben[1]: Vittel- und Perrier-Hersteller Nestlé stellte in seinen Brunnen Fäkalien, Escherichia coli-Bakterien und Pestizide fest: In zum Teil hohen Konzentrationen. Und das wirklich unfassbare daran: Das Wasser wurde trotzdem noch verkauft, als natürliches Mineralwasser – nachdem es illegal gefiltert wurde.[2]

Sind auch Supermärkte und Restaurants in Deutschland davon betroffen? Bestand oder besteht eine Gefahr für Sie als Verbraucher:in? Was unternehmen die Kontrollbehörden jetzt? Diese Fragen hat uns bis heute keine der offiziellen Stellen beantwortet.

Was wir wissen

Was bereits jetzt feststeht: Gereinigtes Wasser darf nicht als “natürliches Mineralwasser” angepriesen werden. Denn wir sollen uns darauf verlassen können: Hinter diesem Begriff steckt nur

Quellwasser aus so großen Tiefen, dass es wirklich sauber ist – und den Aufpreis dann vielleicht auch wert. 

Den französischen Behörden war dieses Versprechen offenbar egal. Denn jetzt kommt raus: Sie wussten über Jahre von dem groß angelegten Betrug – hielten aber ihre schützende Hand über die Konzerne.[3] Nicht einmal die Europäische Union haben sie informiert, damit sie andere Länder warnen könnte. 

So gehen wir jetzt vor

Wir lassen nicht locker: Es muss geklärt werden, welchen Gesundheitsrisiken wir ausgesetzt sind oder waren. Es muss geklärt werden, ob gesundheitsgefährdende Produkte noch im Umlauf sind. Dann muss natürlich dafür gesorgt werden, dass diese Produkte rasch vom Markt verschwinden. Deswegen klagen wir gegen Nestle & Co.

Das wird ein zähes Unterfangen, denn bisher haben sich weder die Behörden noch Nestlé sonderlich kooperativ gezeigt.   

Und eins ist uns auch klar: Wir legen uns mit Nestlé an. Als gemeinnützige Verbraucherschutz-Organisation trauen wir uns das nur zu, weil zehntausende Verbraucher:innen allein in Deutschland hinter uns stehen und uns dabei regelmäßig finanziell unterstützen: Für einen langen Atem, den scharfen Blick und eine starke Stimme der Verbraucher:innen. Wir möchten Sie herzlich einladen: Kommen Sie dazu und werden Sie Teil der großen foodwatch-Community: 

Die Wasser-Vertuschung ist ein Skandal von vielen
Ob Salmonellen in Ferrero-Schokolade, mit Zucker gestreckter Honig, Krankheitserreger in Kebap-Fleisch oder wie jetzt Fäkalien im Wasser – immer wieder erschüttern Skandale den europäischen Lebensmittelmarkt. Sie erfordern ständig unsere Aufmerksamkeit, aufwendige Recherchen und teils komplexe juristische Verfahren. Das Gleiche erwarten wir auch in diesem Fall. Daher bitte ich Sie: Wenn Sie es sich erlauben können, unterstützen Sie foodwatch mit einer regelmäßigen Spende. So ermöglichen Sie den kritischen Blick auf Nestlé und Co., den es so dringend braucht.


PS: Auch in Deutschland fördern Konzerne wie Coca Cola Grundwasser, verkaufen es in Flaschen im Supermarkt – und verschärfen so die Wasserknappheit in den trockenen Sommern.[4] Für viele Gemeinden wird das zum Problem. Bitte stärken Sie die Gegenkräfte – werden Sie foodwatch-Mitglied! 

Quellen:
[1] Le Monde, La « qualité sanitaire » des eaux minérales Nestlé n’est pas garantie, selon une note confidentielle de l’Anses, zuletzt online abgerufen am 18.04.2024.
[2] Francetvinfo, Plusieurs producteurs d’eau en bouteille ont filtré illégalement leur eau pour masquer une contamination, zuletzt online abgerufen am 18.04.2024. 
[3] Spiegel, Französische Mineralwässer sollen illegal desinfiziert worden sein, zuletzt online abgerufen am 18.04.2024. 
[4] Deutschlandfunk Kultur, Tesla, Coca-Cola, Tagebau: Der Kampf ums Wasser, zuletzt online abgerufen am 18.04.2024. 

Quelle: email von foodwatch, 04.2024