Das ist ein CAT994A.

Es verbrennt rund 1000 Liter Treibstoff in 12 Stunden, bewegt rund 250 Tonnen Dreck, um Materialien zu entfernen, die erforderlich sind, um EINE Tesla-Batterie zu produzieren.

Um jede Batterie herzustellen, muss man bearbeiten:

– 12 Tonnen Lithium-Salke

– 15 Tonnen Erz für Kobalt

– 3 Tonnen Erz für Nickel,

– 12 Tonnen Erz für Kupfer

Und 250 Tonnen Erdkruste verschieben.

Für nur – eine – Batterie, die ca:

– 12 kg Lithium

– 30 kg Nickel

– 22 kg Mangan

– 15 kg Kobalt

– 100 kg Kupfer

– 200 kg Aluminium, Stahl und Kunststoff

Und die Menschen glauben an “Null Emission” wenn sie mit ihrem Elektroauto fahren.

Quelle: Telegram, 03.2023

Quelle: Telegram, 06.2022; Die Rohstoff-Ausbeutung macht auch vor der Atacama-Wüste in Chile nicht halt.

Quelle: Youtube, 29.10.2021

Katastrophale Umweltbilanz bei E-Autos

Quelle: Telegram, 25.06.2022

Franz Viehböck: “E-Autos sind Riesenschaden für Umwelt”

Von der Raumstation in die Vorstandsetage: Franz Viehböck plädiert für eine Differenzierung bei Corona-Förderungen. - © apa / R. Jäger
Von der Raumstation in die Vorstandsetage: Franz Viehböck plädiert für eine Differenzierung bei Corona-Förderungen. © apa / R. Jäger

Österreichs einziger Astronaut ist seit zwei Jahren Vorstandsvorsitzender der Berndorf AG. Der “Wiener Zeitung” verrät Franz Viehböck, wie er den Metallkonzern, der vor allem in Nischen der Branche reüssiert, durch die schwierigen Zeiten geführt hat. Und er gibt eine Einschätzung über die Zukunft der Mobilität ab – auf unseren Straßen und im Weltraum.

“Wiener Zeitung”: Die Jahresbilanz der Berndorf AG vom Vorjahr liest sich erfreulich. Ein Umsatzplus von 15 Prozent, ein Jahresüberschuss von 30 Millionen Euro im zweiten Jahr der Pandemie…

Franz Viehböck: Eigentlich sehr erfreulich. Wir haben uns sehr gut gehalten in den stürmischen Zeiten und bei all den Herausforderungen, die es aufgrund des Umfeldes gegeben hat. Da war Corona nicht das einzige Thema.

Franz Viehböck (62) flog 1991 als einziger Österreicher ins All, zur sowjetischen Raumstation Mir. Seit 2020 ist er CEO der Berndorf AG mit Hauptsitz in Niederösterreich. Die AG ist eine Holding aus 60 Unternehmen in weltweit 20 Ländern mit 2.400 Mitarbeitern und vorwiegend in Nischen der Metallbranche (Bäder, Bänder, Industrieöfen) tätig. - © ORF Fotodienst
Franz Viehböck (62) flog 1991 als einziger Österreicher ins All, zur sowjetischen Raumstation Mir. Seit 2020 ist er CEO der Berndorf AG mit Hauptsitz in Niederösterreich. Die AG ist eine Holding aus 60 Unternehmen in weltweit 20 Ländern mit 2.400 Mitarbeitern und vorwiegend in Nischen der Metallbranche (Bäder, Bänder, Industrieöfen) tätig. – © ORF Fotodienst

Welche Probleme meinen Sie?

Es hat unter dem Synonym Chipkrise angefangen. Generell waren die ganzen Lieferketten stark gestört. Das hält bis jetzt an. Da haben alle damit zu kämpfen, dass man Vormaterialien sehr schwer bekommt, dass sie unzuverlässig geliefert werden, dass sie im Preis stark gestiegen sind.

Inwiefern unzuverlässig?

Wenn ich sage unzuverlässig geliefert, dann heißt das nicht, dass ein Teil in zehn Tagen versprochen wird und er kommt in zwei Wochen, sondern der wird in zwei Wochen versprochen und dann kommt ein paar Tage davor die Information, dass er in 50 Wochen geliefert wird.

Woran liegt es, dass Lieferketten derart gestört sind?

Ich glaube, es ist ein Cocktail aus mehreren Themen. Natürlich durch die Pandemie bedingt. Homeoffice, Quarantäne und all das haben oft zu einem Stillstand geführt. Die Kurzarbeit hat auch dazu beigetragen. Dann wurden die Mitarbeiter, zum Beispiel in der Logistik, verunsichert und haben sich vielleicht einen anderen Job gesucht. So ist das ganze Gefüge durchgerüttelt worden und noch nicht zur Ruhe gekommen.

Gibt es hier schon ein Licht am Ende des Tunnels?

Momentan sind die starken Preissteigerungen, vor allem am Energiesektor, dazugekommen. Und heuer das Thema Ukraine-Krieg. Das sind Verwerfungen im Markt, die es schwierig machen. Trotzdem ist es uns gelungen, ein sehr gutes Ergebnis einzufahren.

Sie haben in einem Interview gesagt, dass im Zuge der Corona-Pandemie vor allem die Autozulieferindustrie Probleme hatte. Die Berndorf AG ist ja, neben vielen anderen Branchen, auch in diesem Bereich tätig.

Ich sag einmal so: Wo gab es prinzipiell Probleme? Automobil hat gut gestartet und ist gegen Jahresmitte, vielleicht auch schon im zweiten Quartal 2021 von der berühmten Chipkrise getroffen worden. Da stecken die noch immer drinnen. Gegen Jahresende hat eine leichte Erholung stattgefunden. Dann ist im Februar, März die nächste Tätsch’n dahergekommen mit der Ukraine. Also die Automobilbranche hat es ziemlich gebeutelt.

Wo sieht es derzeit wirtschaftlich besser aus?

Was gut geht, ist zum Beispiel unsere Firma Aichelin, die Wärmebehandlungsöfen herstellt. Da geht es in Richtung Windkraft. Da spürt man den Aufschwung. Wir haben eine Firma Venturetec, die in der Medizintechnik gut unterwegs ist. Dann gibt es eine Firma Hasco, die in die Spritzgusstechnologie liefert. Da ist auch Medizintechnik ein wesentlicher Faktor. Das läuft gut. Und wir haben indirekt von der Pandemie profitiert durch diese Homeoffice-Themen. Weil die Leute begonnen haben, die Wohnungen umzugestalten. Die ganze Möbelbranche boomt nach wie vor und wir liefern dort entsprechende Werkzeuge rein. Und wir haben eine Firma Silica, die sehr stark in dem Thema Wasserstoff dabei ist, und da gibt es einen schönen Aufschwung. So ist es quer durch, dass wir eigentlich ganz gut unterwegs sind.

Sie produzieren Wasserstoff?

Nein, wir sind mit Silica in der Wertschöpfungskette beim Wasserstoff drinnen. Das ist für uns nichts Neues. Diese Technologie und die Kompetenz haben wir, um Gase zu reinigen. Das ist bei Erdgas auch der Fall. In den vergangenen Tagen und Wochen war ja der Gasspeicher Haidach (ein Speicher in Oberösterreich, der Erdgas für Bayern bereitstellt, Anm.) in aller Munde. Beim Bau des Speichers war die Silica vor sechs, sieben Jahren dabei, weil sie hier eine Technologie hat, um die Gase zu reinigen. Das Gleiche muss mit Wasserstoff passieren. Da sind wir dabei.

Sie produzieren für Windkraft und Wasserstoff. Andererseits liefern sie auch Zubehör für Verbrennungsmotoren. Hat das – Stichwort Ökologisierung – noch Zukunft?

Das ist ein wichtiges Standbein. Trotz aller Bemühungen, und das klingt jetzt vielleicht ein bisschen provokant, ist jedes batteriebetriebene Elektroauto, das momentan auf den Markt und auf die Straße kommt, ein Riesenschaden für die Umwelt. Speziell beim Thema CO2.

Wieso schaden Elektroautos der Umwelt?

Das hört man leider nur sehr wenig. Weil die Erzeugung dieser Autos, speziell der Batterien, extrem energieaufwendig ist. Und die Erzeugung erfolgt hauptsächlich in China. Die Energie, die dafür notwendig ist, kommt aus Kohlekraftwerken. Da gibt es verschiedene Studien: Mit so einem Elektroauto, wenn das bei null Kilometern zu fahren beginnt, dauert es 100.000 bis 150.000 Kilometer, bis man einen Break-even mit einem modernen Einspritzmotor erreicht. Also Diesel oder Benzin.

Hat der Verbrennungsmotor also nur ein Imageproblem?

Zweifellos ein Imageproblem. Solange nicht die Primärenergie von den Kraftwerken hauptsächlich nachhaltig erzeugt wird, also nicht über Kohle, ist dieses Thema vorhanden. Das wird leider bei uns nicht beachtet und in China werden neue Kohlekraftwerke in Betrieb genommen. Und wir wundern uns, warum die CO2-Bilanz jährlich schlechter wird. Aber wir tragen einen sehr großen Teil dazu bei.

Wie sehen Sie die Zukunft der Mobilität?

Es gibt Entwicklungen von synthetischem Treibstoff, die durchaus in der Zukunft Alternativen sind. Der Verbrennungsmotor ist nicht gleich morgen tot. Wie es in 20, 30 Jahren ausschaut, weiß keiner. Vor allem im Lkw-Bereich wird es sicher noch einige Jahre, Jahrzehnte dauern, bis es neue Technologien gibt. Wir schauen halt, dass wir bei den ganzen Entwicklungen in Richtung neuer Technologien dabei sind.

Und abseits der Verbrennungsmotoren?

Wir verschließen uns auch nicht vorm Thema Batterie. Da ist auch die Aichelin dran, diese Batterien auch in Europa herzustellen. Und zwar die Grundelemente, damit wir nicht nur die Komponenten der Batteriezellen zusammenassemblieren. Wir sind dabei, diese Pasta herzustellen, die notwendig ist, mit dem Lithium, mit dem Kobalt. Wir sind dabei, diesen energieaufwendigen Prozess auch in Europa einzuführen. Am Thema Wasserstoff sind wir dran. Bei der Nachhaltigkeit sind wir dran. Zum Beispiel bei Aichelin. Die machen Wärmebehandlungsöfen, die primär mit Gas funktionieren. Da arbeiten wir intensiv, das auf elektrisch umzustellen.

Einige ihrer Firmen haben Standorte in Russland. Wie sieht die Situation dort derzeit aus?

Das ist richtig. Die Hasco hat eine Niederlassung, die Aichelin hat über eine Tochterfirma eine Niederlassung. Und wir haben dort Kunden und Lieferanten. Das heißt: Ja, wir sind getroffen. Es ist aber nicht so, dass das nicht zu verkraften ist. Dass das Ganze ein anderes Drama ist, darüber brauchen wir nicht zu reden.

Wie läuft es mit den wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland?

Sehr, sehr holprig. Es gibt Verträge, wo wir verpflichtet sind, etwas zu liefern. Da muss man jetzt schauen… Also mir ist nicht bewusst, dass wir sanktionierte Produkte haben. Aber da gibt es dann die nächsten Probleme. Das eine ist die Logistik, also wie man die Waren hin und her schippert. Und das nächste ist die Bezahlung, weil es hier Probleme mit den Banken gibt. Es findet sich irgendwie eine Lösung. Aber das Ganze ist natürlich extrem stark eingebremst und kompliziert geworden. Das ist leider so.

Ihr Hauptaktionär Norbert Zimmermann hat die Corona-Politik der Regierung scharf kritisiert. Man habe zu wenig auf die Stimmen aus der Wirtschaft gehört.

Naja, das war für alle Beteiligten eine Riesenherausforderung, die keiner vorher irgendwie miterlebt hat. Ich will niemanden beschuldigen oder schlechtreden. Da haben wir uns alle verschätzt und haben Fehler gemacht, da brauchen wir gar nicht drüber reden. Wir sind vor großen Herausforderungen gestanden. Es ist klar: Im Nachhinein sind wir immer gescheiter…

Das war jetzt sehr diplomatisch.

Für mich ist es wichtig, dass wir daraus lernen. Das Thema ist ja nicht weg vom Tisch, nur momentan ziemlich beruhigt. Es kann nur sein, dass es im September wieder hochgeht und dann sollten wir schon sagen: Hoppala, wir haben zwei Jahre Zeit gehabt zum Lernen, jetzt sollten wir es langsam können, mit so einer Situation umzugehen.

Berndorf gilt ja als Paradebeispiel für die Entstaatlichung der Industrie. Soll sich der Staat aus der Wirtschaft raushalten und braucht man ihn nur, wenn es schlecht geht, Stichwort Bankenkrise?

Es ist ja nicht so, dass der Staat nur gebraucht wird, wenn es schlecht geht. Er profitiert ja auch schön, wenn es gut geht. Es gibt Beteiligungen, wo er Gott sei Dank gut mitverdient. So soll es ja sein. Auf der einen Seite haben wir jetzt Modelle gehabt, wie Kurzarbeit, die sicher gut und sinnvoll sind. Aber der Hund liegt dann im Detail. Wir haben gesehen, dass die Insolvenzrate nahezu auf null gegangen ist. Das ist unnatürlich. Die Hilfen waren Großteils richtig und notwendig, weil es eine Ausnahmesituation war. Aber es haben sich viele Unternehmen kurzzeitig mit staatlicher Förderung gerettet, die in einem gesunden wirtschaftlichen Umfeld nicht überlebt hätten.

Ein Umfeld ohne Pandemie . . .

Ja genau, ohne Pandemie. Die haben im Zuge dessen den Markt auch ein bisserl ruiniert, in dem sie die Preise reduziert haben. Zum Beispiel in der Hotellerie in Wien. In der Pandemie bringt es gar nix, wenn man die Preise halbiert, es kommen deswegen nicht mehr Touristen, weil insgesamt keine gekommen sind. Das hat es in der Industrie auch gegeben. Das macht das Leben für die die gesunden Unternehmen umso schwieriger. Da muss man vielleicht schärfer nachdenken: Wie kann man die Gesunden am Leben erhalten? Die, die krank sind, die von sich aus in einer normalen Situation sterben würden, die muss man als Staat nicht unbedingt am Leben erhalten.

Sie waren vor kurzem in den USA. Wie sehen sie die Entwicklung in den Vereinigten Staaten?

Gut. Die Aichelin hat dort ein Tochterunternehmen, das war im vorigen Jahr bis Anfang dieses Jahres von den Auftragseingängen nicht prickelnd. Das zieht aber jetzt schön an. Auch bei den anderen schaut es gut aus. In den USA gibt es eine Boomphase.

Inflation, Energiepreise sind dort kein Problem?

Sie leiden an den gleichen Themen wie wir. Die Energiepreiserhöhung ist nicht so extrem, aber sie spüren sie auch. Und sie haben, wie auch wir, das Problem des krassen Arbeitskräftemangels. Es ist extrem schwierig, Arbeitskräfte zu finden. Die Arbeitslosenrate ist in den USA bei drei Prozent. Das ist nahe der Vollbeschäftigung. Dort boomt es. Aber teuer ist es geworden. Auch wegen des schwachen Euros. Das spürt man. Sonst läuft es in Amerika gut. Das ganze Thema Ukraine-Krise sehen die nur im Fernsehen, spüren tun sie es nicht.

Sie haben den Arbeitskräftemangel angesprochen. Woran krankt es? Muss man Leute aus Drittstaaten auf den österreichischen Arbeitsmarkt holen?

Ich glaube ja. Insgesamt ist der Pool an verfügbaren Arbeitskräften zu klein. Das spürt man. Durch die Pandemie hat es auch Verwerfungen gegeben. Das Thema Kurzarbeit war sehr angenehm für die Leute. Der Weg zurück in den Arbeitsprozess ist nicht so motivierend. Gehalt hat nicht mehr den Stellenwert, wie das vor 30, 40, 50 Jahren war. Vielen ist egal, ein paar Prozent weniger zu verdienen, wenn sie mehr Freizeit haben. Work Life Balance ist vielleicht für viele Leute ein Grund, weniger zu arbeiten. Und viele haben in der Pandemie den Job gewechselt. Aus Sicherheitsüberlegungen.

Eine Frage zum Thema Weltall muss noch sein. Sie waren als einziger Österreicher im All. Wie sehen Sie die Engagements von Elon Musk und Co. im Weltraum?

Es ist im Großen und Ganzen positiv, weil sich dadurch sehr viel in der Richtung tut. Es gibt neue Entwicklungen, es wird insgesamt billiger. Man muss aber auch aufpassen. Vor einem Monat oder so sind vier Touristen zur Raumstation geflogen. Das ist super, nur was machen die dort? Die stören das Forschungslaboratorium dort oben. Dann geht’s denen schlecht, dann muss man sich um sie kümmern. Da muss man sich was überlegen und ein Hotel oder so machen, das für Touristen geeignet ist.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt hier aber auch eine Rolle.

Natürlich, bei einer entsprechenden Anzahl von Raketenflügen. Bei einmal im Quartal ist das kein Thema. Aber – überspitzt formuliert -, wenn täglich eine startet, bekommen wir ein Nachhaltigkeitsproblem. Da müssen wir uns was überlegen. Was Branson oder Amazon-Gründer mit ihren Weltraumflügen machen, ist für mich nicht so das Wahre. Kurz rauf und wieder runter. Aber sonst find ich‘s gut.

Noch ein letzter Satz zur Berndorf AG?

Berndorf is a guade Firma. Innovativ, Zukunft, kümmert sich um die Mitarbeiter, macht Spaß hier zu arbeiten.

Quelle: wienerzeitung.at, 03.06.2022

Quelle: Tichys EInblick, 03.05.2022

Nach Bränden: Paris nimmt alle E-Busse von der Straße

Wegen erneuter Fälle von Selbstentzündungen bei Elektrobussen hat die französische Hauptstadt alle E-Busse von den Straßen abgezogen.

Quelle: Deutsche Wirtschaftsnachrichten, 02.05.2022

Unfassbar: Autohersteller wollte verkaufte E-Autos aus der Ferne abschalten

Stell dir vor, du kaufst ein E-Auto und der Hersteller schaltet irgendwann die Batterie aus der Ferne ab. Du bleibst im schlimmsten Fall irgendwo liegen, weil du dein Auto nicht mehr aufladen kannst. Und dein Fahrzeug ist unbrauchbar. Genau das wollte ein Autobauer machen.

E-Auto-Hersteller wollte verkaufte Fahrzeuge aus der Ferne abschalten

Das E-Auto ist scheinbar einer der Klimaretter. Doch was, wenn man im Urlaub nicht weiterkommt, weil sich das Auto nicht mehr aufladen lässt? Ein technischer Defekt kann zwar immer eintreten – auch bei Verbrennern. Doch eine Abschaltung der Ladefunktion durch den Hersteller aus der Ferne und damit die totale Stilllegung des Elektroautos? Für viele ist das ein Horror-Szenario. Ein Autobauer jedoch wollte sich das Recht einräumen, genau das tun zu können.

Autobauer wollte Ladefunktion aus der Ferne abschalten

Eine strittige Klausel im Fall einer außerordentlichen Kündigung seitens des Anbieters sollte dafür sorgen, dass Renault die Wiederauflademöglichkeit der Autobatterie sperren kann. Damit wäre die Nutzung des gesamten Fahrzeugs nicht mehr möglich gewesen. Dazu muss man wissen: Renault ist einer von wenigen E-Auto-Herstellern, bei denen man ein Fahrzeug kaufen und die Batterie mieten kann. Der Vorteil für den Kunden: Beim Mieten sinkt der Kaufpreis für das E-Auto deutlich. Je nach Modell um mehrere Tausend Euro. Im Gegenzug muss man eine Batteriemiete zahlen. Bei Renault etwa werden für 10.000 gefahrene Kilometer im Jahr monatlich gut 80 Euro fällig. Der Käufer eines Elektrofahrzeugs, bei dem die Batterie gemietet ist, bekommt eine Reihe weiterer Vorteile. So tauscht Renault den Akku beispielsweise kostenlos aus, wenn er defekt ist und bietet eine 24-Stunden-Pannenhilfe bei Batterieausfall.

Das E-Auto und die große Klimalüge: Basiert die Wende auf einem Rechenfehler?

Keine Selbstjustiz für E-Auto-Hersteller

Da die Batterie also nicht dem E-Auto-Käufer gehört, wollte Renault sich die Möglichkeit offenhalten, im Fall einer außerordentlichen Kündigung des Mietvertrags den Akku aus der Ferne abschalten zu können. „Eine derartige Sperre sieht das Gesetz jedoch nicht vor“, erläutert Claudia Neumerkel, Juristin bei der Verbraucherzentrale Sachsen. Die Verbraucherschützer zogen vor Gericht – und bekamen Recht. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte dem E-Auto-Bauer von der Klausel Gebrauch zu machen. „Das Gericht stufte dieses Vorgehen als verbotene Eigenmacht des Anbieters ein, weil es einem Eingriff in fremden Besitz ohne das Vorliegen eines rechtskräftigen Urteils gleich kommt. Damit handelt es sich um eine Form von Selbstjustiz“, erklärt Neumerkel. Denn: Unabhängig von der schuldrechtlichen Ausgangslage müsse die Rechtsdurchsetzung durch den Staat in einem ordnungsgemäßen Verfahren angeordnet werden und nicht durch E-Auto-Hersteller.

Alle SUV- und Tesla-Fahrer haben ein Problem und wissen es oft nicht

Um Bedenken von Kunden hinsichtlich der Zyklenfestigkeit der Akkus zu zerstreuen, boten früher viele E-Auto-Hersteller die Batterie zur Miete an. Da Autobauer dadurch aber viele Nachteile haben und im Fall eines Defekts etwa kostenlos für Ersatz sorgen müssen, nehmen immer mehr Hersteller Abstand von diesem Konzept. Somit dürfte es künftig zumindest in Sachen Akku-Abschaltung aus der Ferne nicht mehr allzu viele Klagen geben. Der Fall verdeutlicht jedoch, wozu Hersteller von modernen Autos in der Lage sind.

Quelle: inside-digital.de, 07.11.2021