Anonymous gegen Elon Musk

Quelle: Youtube, Anonymous, 06.06.2021; Auszug aus dem Video: Eine Gruppe dezentraler Anonymous-Hacker rief Elon Musk aus, weil er versuchte, den Bitcoin-Markt zu kontrollieren. In den letzten Jahren haben Sie einen der günstigsten rufe von allen Milliardären genossen, weil Sie den Wunsch vieler von uns angezapft haben, in einer Welt mit Elektroautos und Weltraumforschung zu leben, aber in letzter Zeit wird Ihr sorgfältig aufgebautes öffentliches Image entlarvt und die Leute beginnen, Sie als einen weiteren narzisstischen reichen Kerl zu sehen, der verzweifelt nach Aufmerksamkeit sucht. Es scheint, dass Ihr Bestreben, die Welt zu retten, mehr in einem Überlegenheits- und Erlöserkomplex verwurzelt ist als in tatsächlicher Sorge um die Menschheit. Das ist für Ihre Mitarbeiter schon lange offensichtlich. Es ist auch offensichtlich für die kleinen Kinder, die in Ihren Lithiumminen in Übersee arbeiten, die auch die lokale Umwelt zerstören. Sie haben offen über Ihre Bereitschaft gesprochen, Putsche zu inszenieren, um Diktatoren an Orten zu installieren, wo Ihre giftigen Produkte abgebaut werden. Sie haben sich sogar voreilig zum “Imperator des Mars” gekrönt, einem Ort, an dem Sie Menschen in den Tod schicken werden…..

.

.

Das heuchlerische Gerede Elon Musk

Ein Kommentar von Michael Kröger

Tesla-Chef Elon Musk erhöht den Druck auf Politik und Behörden, um seinem Werk in Grünheide den Weg zu ebnen. Sein Verweis auf das Gemeinwohl dient dabei nur einem Zweck: seinen eigenen Interessen.

08.04.2021, 18.16 Uhr https://www.spiegel.de/wirtschaft/elon-musk-tesla-gruenheide-das-heuchlerische-gerede-des-tesla-chefs-a-4d9d9b7e-81c6-424c-9311-b9a6b6ecd294

ODD ANDERSEN / AFP

Als Elon Musk am 12. November 2019 den Bau eines Tesla-Werks in Grünheide im Süden von Berlin verkündete, platzten sie in der brandenburgischen Landesregierung fast vor Stolz. Ministerpräsident Dietmar Woidke rollte dem US-Milliardär den roten Teppich aus und malte die Zukunft in rosigen Farben. Schon eine Woche später setzte sich die sogenannte Tesla Task Force unter seiner Leitung zusammen, um zu beraten, was alles so nötig sein würde, damit die Region die Ansiedlung gut verkrafte – und auch, wie die Hürden für den Elektroautobauer beim Werksbau so weit wie möglich aus dem Weg geräumt werden könnten.

Doch allmählich müsste es auch den unverbesserlichen Optimisten dämmern, welch hohen Preis das Tesla-Werk kostet, so segensreich es für die wirtschaftliche Entwicklung der Region auch sein mag. Wobei hier nicht die Subventionen gemeint sind, die der Autobauer aller Voraussicht nach erhalten dürfte (von einer bis zu 1,4 Milliarden Euro ist die Rede).

Oder die Kosten für die Entwicklung der Infrastruktur, etwa den Ausbau von Straßen für den An- und Abtransport von Material und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Von zusätzlichem Wohnraum und Kapazitäten in Kitas und Schulen für die zuziehenden Tesla-Mitarbeiter ganz zu schweigen. Der finanzielle Aufwand wird sich rechnen, weil er Tausenden Familien ein gutes Einkommen, der örtlichen Wirtschaft neue Perspektiven und der Region bis weit über ihre Grenzen hinaus zusätzlichen Wohlstand beschert.

»Stressfaktor Tesla«

Hoch ist der Preis vielmehr in politischer Hinsicht. Denn Elon Musk tritt der Staatskanzlei in Potsdam nicht als Heilsbringer, sondern als eiserner Verhandler entgegen, der die Strukturen im Miteinander von Unternehmern und Regierenden ebenso konsequent rodet wie die Kiefern auf dem Baugrund seiner Gigafabrik. Der Selfmade-Multimilliardär ist der Hecht im Karpfenteich, und er schert sich nicht um Regeln, schon gar nicht um Konventionen, das hat er bereits häufiger unter Beweis gestellt. Sei es durch Tweets, mit denen er den Kurs der Tesla-Aktie beeinflusste, oder durch populistische Kritik an den coronabedingten Ausgangsbeschränkungen der kalifornischen Regierung im vergangenen April.