WEF-Gründer Klaus Schwab – Private Organisationen in Führungsposition?

Vom 17. – 20. Januar 2023 traf sich die globale Elite aus Politik und Wirtschaft in Davos zum jährlich stattfindenden Weltwirtschaftsforum. Das Weltwirtschaftsforum ist eine private Schweizer Stiftung und Lobby-Organisation. Zu ihrem Treffen kommen zahlende Mitglieder, international führende Wirtschaftsexperten, Politiker, Wissenschaftler, gesellschaftliche Akteure und Journalisten zusammen, um über aktuelle globale Fragen zu diskutieren.

Das Forum finanziert sich laut Wikipedia hauptsächlich durch seine 1.000 Mitgliedsunternehmen – typischerweise globale Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als fünf Milliarden US-Dollar. Das manager magazin berichtete im Vorfeld: „Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat kürzlich seinen alljährlichen globalen Risikobericht vorgelegt. Die Ergebnisse des Reports fassen die Autoren mit dem Satz zusammen: „Die nächste Dekade wird von ökologischen und sozialen Krisen geprägt sein, getrieben von unterliegenden geopolitischen und ökonomischen Trends.“ Klaus Schwab (84), der Gründer des WEF, spricht von einer multiplen Krise, die die Entscheider überfordere.“

Deutet Klaus Schwab mit dieser Aussage an, dass die „Entscheider“, also die Regierungen der Länder, mit den kommenden Krisen nicht mehr alleine fertig würden? In Klaus Schwabs Buch „Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution” von 2018 schreibt die Rechtsanwältin Anne-Marie Allgrove den Sonderbeitrag „Ein Regelwerk auf der Grundlage der Menschenrechte”, der aufmerken lässt. Zitat: „Technologien eröffnen den Menschen heute ungeheure Möglichkeiten, doch wir müssen unser Augenmerk auch weiterhin darauf richten, welche Auswirkungen Technologien auf Menschen, ihren Alltag und die Wahrnehmung ihrer Menschenrechte haben. Dies ist jedoch nicht mehr ausschließlich Staaten und internationalen Organisationen vorbehalten.

Der private Sektor muss hier eine Führungsrolle übernehmen.“ Nochmals im Klartext: Nicht gewählte Institutionen, also nicht Regierungen oder Gesetzgeber, sondern private Organisationen sollen laut WEF und Klaus Schwab künftig die „Führungsrolle“ übernehmen und entscheiden, welche Standards und Regelungen für moderne Technologien, die ein hohes Missbrauchspotenzial haben, gelten sollen.

Wie kann es sein, dass ausgerechnet private Konzerne, die ja vor allen anderen von neuen Technologien profitieren, die Führungsrolle übernehmen sollen bei der Entwicklung und Einhaltung der Menschenrechte? Sollte dies nicht Aufgabe eines nicht von Profitgier getriebenen Rechtsstaates sein, damit dies auch tatsächlich zum Schutz der Bevölkerung umgesetzt wird? Ist es da nicht ratsam, dem WEF gründlich auf die Finger zu schauen, damit die angekündigte Vierte Industrielle Revolution nicht zu einer Totalentmündigung von Bevölkerung und Staat wird?

von ts./wie.

Quellen/Links: Davos 2023 – Die Hütte brennt Eine Kolumne von Henrik Müller (15.01.2023) https://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/davos-2023-big-shots-aus-der-wirtschaft-sind-rar-beim-weltwirtschaftsforum-in-den-alpen-a-170dc982-41b6-4033-aba2-fa8a63d18537

Quelle: kla.tv, 01.2023

Quelle: Telegram, 30.05.2022